Trachten- und Folklorefestival vom 5. bis 8. August
Schwalenberg (la/lig). Nur noch wenige Tage, dann wird Schwalenberg wieder zur Bühne von Tanz aus aller Welt. Aus verschiedenen Ländern werden die Tänzer anreisen und ihre Darbietungen und ihre Kultur mit in die Malerstadt bringen. In den folgenden Ausgaben möchten wir die Gruppen schon einmal ein bisschen vorstellen. Heute sollen die Schottland und Lettland sein.
Die „Dunedin Dancers“ sind nach dem gälischen Wort für ihre Heimatstadt Edinburgh (Schottland) benannt. Die Verbindung zwischen Schwalenberg und Dunedin besteht schon seit 50 Jahren, denn im Jahre 1966 besuchten die Gilde aus Schwalenberg erstmals die Schotten. Die Gruppe wurde 1970 gegründet um ein internationales Volkstanzfestival in Edinburgh zu organisieren und damit die Gastfreundschaft zu erwidern, die die Mitglieder als Studenten auf anderen Festivals in Europa erfahren haben. Die Gruppe hat Schwalenberg in den Jahren 1966, 1968 und 1970 besucht und wollte auch diese Gastfreundschaft erwidern. Seitdem wurden alle zwei Jahre Festivals veranstaltet und die Tanzgruppe hat in vielen Volkstanzfestivals überall in Europa teilgenommen. Viele Freundschaften sind auf diesem Weg entstanden. Gegenwärtig hat die Tanzgruppe mehr als 200 Mitglieder, mit einer guten Mischung aus jung und alt. Wöchentlich trifft man sich für Schottischen Country Tanz und zusätzlich gibt es jedes Jahr einige formale Tanzabende. Die Auftritte bestehen hauptsächlich aus schottischem Country Tanz. Der Country Tanz kam im 18. Jahrhundert nach Schottland, hat sich dort an den Charakter Schottlands angepasst und überlebte in Schottland länger als irgendwo anders. Das Wiederaufleben im 20. Jahrhundert passte den Tanzstil weiter an und viele neue Tänze wurde als Weiterentwicklung des alten Stils geschrieben. Country Tänze sind Gesellschaftstänze, in denen Paare zusammen mit weiteren Paaren in kleinen Gruppen (Sets) tanzen. Jedes Paar startet den Tanz einmal vom Kopf der Gruppe – daher wird bei gesellschaftlichen Veranstaltungen jeder Tanz mehrere Male wiederholt, meistens achtmal. Bei Auftritten werden die Tänze allerdings nur ein- oder zweimal getanzt und die Tänze werde kombiniert um ein vielfältiges Erlebnis und einen Kontrast von verschiedenen Geschwindigkeiten zu bieten. Außer den Country Tänzen, schließen die Auftritte der Gruppe auch einige Solotänze ein: Highlandtänze, getanzt mit weichen Sohlen und Stepptänze getanzt in Schuhen mit harter Sohle, so dass der Rhythmus der Musik von den Tänzern hörbar mitgetragen wird. Schottische Stepptänze waren schon beinahe ausgestorben, aber wurden in letzter Zeit, hauptsächlich von schottischen Einwanderern in Kanada, wiederentdeckt. Die Musik zu den Tänzen kommt von verschiedenen Instrumenten: typischer Weise entweder von einem Akkordeon und einer Fiedel (Geige) oder von einem schottischen Dudelsack. Die Jugendtanzgruppe „Zuburi” aus Lettland wurde 2005 gegründet. Ihren Namen hat sie aber erst 2007 bekommen. Das Wort zuburi hat zwei Bedeutungen: Nämlich Zweig oder Verästelung sowie Geweih. Die lettische Gruppe besteht aus 32 jungen Tänzern im Alter von 16 bis 25 Jahren. Im Allgemeinen sind die Tänzer Hochschüler und Studenten. Die Gruppe nimmt an allen vom Stadtzentrum (mit denen sie kooperieren) für Kultur organisierten Konzerte, von der Regierung des Gebiets arrangierten Veranstaltungen und auch an nationalen Jugendtanzveranstaltungen teil. Das Repertoire umfasst lettische Volkstänze aber auch durch lettische Choreographen erstellte Tänze. Die Tänzer sind offen, freudig, kreativ und freundlich. Die Gruppe tanzt nach CD aber auch zu Live-Musik. Typische Instrumente sind Akkordeon, Violine und Rhythmusinstrumente.
Quelle: Lippe aktuell vom 27.07.2016 | Ausgabe-Nr. 30A