Schieder-Schwalenberg (an). Die Schwalenberger Traditionstänzer haben jede Menge Arbeit vor sich: „Wir müssen jetzt schon für 2012 planen“, sagt Vorsitzender Jürgen Müller, „schließlich wird die Trachtengilde 100 Jahre alt“.

Dieses bevorstehende Ereignis war natürlich auch Thema der jüngsten Gildeversammlung. Und dort hat Jürgen Müller bereits sehr deutlich gemacht, was aus seiner Sicht geht und was nicht: „Wir werden keine große Sause mit zig Gruppen aus Übersee machen können. Dazu fehlt und schlicht und ergreifend das Geld.“

„Weniger ist mehr“, das ist die Devise von Müller, den die Versammlung erneut in seinem Amt als Vorsitzender bestätigt hat. „Wir sollten maximal zehn Gruppen einladen, damit die sich dann auch richtig zeigen können.“ Wenn mehr Gruppen die Bühne am Dohlenberg besteigen würden, kämen sie mit ihrem Programm gar nicht recht zur Geltung: „Bei 14 Gruppen kommt jede vielleicht zwei Mal eine Viertelstunde dran. Das ist mir eigentlich zu wenig.“ Denn manch eine der Gastgruppen könne theoretisch auch ein einstündiges Programm auf die Beine stellen.

Welche Gruppen nach Schwalenberg kommen, hängt auch davon ab, ob wieder parallel das Europafest in Paderborn stattfindet. Der Synergieeffekt, der sich für Auftritte der Gruppen in beiden Städten ergibt, ist im vergangenen Jahr ausgefallen. „Wir hatten immer den Deal, dass die Paderborner die Gruppen von Frankfurt abholen. Wenn das nicht klappt, kostet uns das für den Bus gleich 850 Euro mehr.“ Große Sprünge könne sich die Gilde nicht leisten: „Wir müssen in diesem Jahr beispielsweise den Giebel des Gildehauses sanieren.“

Auch über den Verlauf des Trachtenfestes hat sich der Vorstand, zu dem neben Müller auch seine Vertreterin Kordula Engelmann, Schriftführer Detlef Nehm, Kassierer Christian Tölle und Hauswart Michael Meier gehören, Gedanken gemacht. „Eigentlich ist uns vor Beginn der Aufführungen zu wenig los in der Stadt, dann warten die Leute ja einfach nur.“ Und weil Müller die heimischen Gastronomen gern stärker einbinden möchte, würde er jedem gern eine Gruppe zuteilen, die hier bereits Kostproben ihrer Kunst geben können. „Aber das müssen wir noch im Einzelnen besprechen.“

Zum runden Geburtstag wünscht sich Müller einen Querschnitt der Gastgruppen, die in den vergangenen Jahrzehnten in Schwalenberg aufgetreten sind. „Das soll quasi eine Zeitreise sein“, sagt er. Wer Ideen und Vorschläge dazu hat, ist herzlich eingeladen, sich bei ihm zu melden.

Quelle: www.lz.de

Trachtengilde bereitet sich auf ihren hundertsten Geburtstag vor